Mehr als zehn Jahre nach ihrer historischen Schlappe im Februar 1990 konnten die Sandinisten bei den Kommunalwahlen vom 5. November den ersten Schritt zur Rückeroberung der Macht feiern. Ihr Kandidat Herty Lewites beendete mit klarer Mehrheit die Herrschaft der Liberalen in Managua. Weitere zehn von 17 Provinzhauptstädten fielen an die Sandinistische Befreiungsfront (FSLN). Lewites war einst Tourismusminister der Revolutionsregierung und bewährte sich später als Unternehmer. Sein Erfolg ist der Spaltung des konservativen Lagers und seinem parteiunabhängigen Wahlkampf zu verdanken. Mit der Hauptstadt hat er Revolutionäres vor: Er will die zweite Kraft an der Stadtregierung beteiligen und der dritten Kraft die Rechnungsprüfung übertragen, um Sektierertum und Korruption, die unter den liberalen Bürgermeistern Arnoldo Alemán und Carlos Cedeńo groteske Auswüchse trieben, institutionell auszuschließen. Der Unternehmerverband soll durch eine Quote im Stadtrat in die Pläne für die Stadterneuerung eingespannt werden.